Von Gospielern in Nied und Schachspielern auf Schnittpunkten
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- Geschrieben von: Benjamin Wirthmann
- Kategorie: Go
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Und so begab es sich im Jahre des Herrn 2024 am elften Tage des ersten Monats, dass sich die ersten Gospieler im Reich des Schachclubs 1961 König Nied im Saalbau eingefunden hatten.
Aber nicht so schnell. Ein wenig Überzeugungs- und Vorbereitungszeit hat es dann doch gekostet, die wir vor allem Oliver Uwira zu verdanken haben.
Irgendwann im vergangenen Jahr hatten wir uns mal wieder darüber unterhalten, wie viel schöner es doch wäre, wenn wir Go nicht mehr wie althergebracht im Restaurant oder im Café spielen müssten, sondern stattdessen unseren eigenen Clubraum hätten.
Diese Überlegung war nicht neu, und in der Tat wurden in der Vergangenheit schon einmal halbwegs handfeste Pläne dafür geschmiedet. Allerdings hätte dafür ein eigener Verein mit allem Drum und Dran gegründet werden müssen. Die bedeutet sehr viel Arbeit, etliche zu beachtende Punkte und noch mehr Leute, die mitmachen müssen um die notwendigen ehrenamtlichen Tätigkeiten zu erledigen. Letzten Endes setzte sich die Einschätzung durch, dass sich unter den leider wenigen Gospielern in der Region nicht genügend Mitstreiter finden würden.
Das letzte Wort war hier aber wie gesagt noch nicht gesprochen und letztes Jahr nahmen Oli und ich den Faden wieder auf. Anfang September, während des Frankfurter Turniers Tip-Tap kam Oli die zündende Idee. Warum nicht eine Go-Abteilung im Schachverein gründen? Oli als neuer Vorsitzender schrieb ein Konzept und überzeugte seine Vorstandskollegen von der Idee. Ich kümmerte mich um die Werbung und musste Oli versprechen, mich im Vorstand zu engangieren, sobald die Go-Abteilung erfolgreich etabliert ist. Zunächst läuft jetzt bis zur Jahreshauptversammlung erstmal ein Vorlaufbetrieb.
Und was soll ich sagen: Alles hat wunderbar funktioniert. Der erste Spielabend am 11. Januar startete mit Pauken und Trompeten und der Clubraum war brechend voll. Anwesend waren nicht nur Spieler aus der Frankfurter Go-Szene, die sich darüber freuten, in einem eigenen Raum spielen zu können ohne dabei auf die Gnade eines Gastwirts angewiesen zu sein oder von diesem an den Verzehrzwang erinnert zu werden. Auch ein paar dem Go zugeneigte Schachspieler fanden den für einen Donnerstag ungewohnten Weg zum Saalbau Nied.
Doch nicht nur das: Um die neue Ära gebührend einzuleiten haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und haben dem Verein 8 Sätze nagelneues, hochwertiges Spielmaterial gestiftet.
Der Start verlief also sehr vielversprechend so dass die Go-Abteilung auf der kommenden Jahreshauptversammlung guten Gewissens offiziell gemacht werden kann.
Eine solche Initiative ist übrigens meines Wissens die erste in Deutschland. Wir schreiben also auch Geschichte und setzen alles daran, mit gutem Beispiel voranzugehen.